Trekking im 2010 mit Dunic des enfants de Pigale
Andreas Rufer hat schon im 2006 eine Tour bis zum Verzascatal zusammengestellt, die leider bis ins 2010 nicht durchgeführt werden könnte. Doch im 2010 kamen 4 Personen und ein Hund zusammen, die diese anspruchsvolle Trekking- Tour gemeinsam durchführen wollten. Es war der Gruppenführer Andreas, Karin und Rolf, sowie René mit der zweijährigen Briard- Hündin Dunic.
Freitag, 2. Juli 2010
18,2 km – 1519 m Auf – 1172 m Ab
Morgens um 06.00 Uhr starteten wir die Tour mit der Schwarzenburger-Bahn in Richtung Bern. In Bern stiegen wir auf den Walliser-Express und waren eine Stunde später bereits in Brig. Mit der FOB ging es dann das Wallis hoch. Dann noch mit dem Postauto nach Binn-Fäld. Sogar für unsere Hündin Dunic musste ich den Touristen-Zuschlag von Fr. 3.- für das Postauto bezahlen!
Von Binn-Fäld starteten wir in Richtung Crampielpass. Es war eine wunderschöne Berglandschaft mit Bergseen. Schon bald ka- men die ersten Schneefelder und arktisartigen Seen.
Der Weg über Stock und Stein und auch einige Schneefelder war sehr steil. Es zeichnete sich schon sehr früh ab, dass ich mit 21 kg Rucksack-Gewicht noch einige Male gegen den „inneren Schweinhund“ kämpfen werden muss. Neben Zelt- und Kochausrüstung musste die Nahrung für mich und Dunic mitgetragen werden. Im Nachhinein würde ich etwas weniger an Kleidern und Unterwäsche einpacken. Für Dunic hatte ich als Reserve noch 4 Trekking-Schuhe mit dabei. Doch glücklicherweise schaffte sie es ohne offene Pfoten und war während der ganzen Tour immer gut unterwegs.
Die Aussicht und wunderschöne Landschaft enschädigte mich für die zu erleidenden Strapazen von Hitze, Steigungen und Gepäck!
Irgendwie hat uns die Bergwelt so fasziniert, dass wir am Geisspfadsee nicht bemerkten, dass wir die Route zum Crampielpass verliessen. Stattdessen überschritten wir die Schweizer Grenze über den Passo della Rossa.
Der Weg zu unserem gewünschten Lagerplatz wurde dadurch nicht nur viel länger, es gab auf dieser Route zum Lago Devero auch ein scheinbar fast unüberwindbares Hindernis für Dunic und mich. Eine 10m hohe Felswand war mit Tritteisen bestückt!? Ich hatte die 2 jährige Dunic zwar schon spassesber wie eine Gemse auf der Schulter getragen, doch über eine 10m hohe Leiter ist doch etwas anderes. Mit viel Hoffnung sagte ich zu den Begleitern, dass wir das sicher schaffen werden. Als ich zuerst meinen Rucksack nach unten brachte und wieder hinauf kletterte, ging mir schon einiges durch den Kopf. Wenn Dunic in der Mitte der Felswand plötzlich die Panik kriegt und sich losreisst? Ich habe ja nur eine Hand frei um ihre 4 Pfoten zu halten – mit der anderen Hand muss ich mich an den Eisen festhalten.
Umkehren war die andere Alternative! Andreas sicherte Dunic noch mit einer langen Leine und half mir sie auf die Schulter zu laden. Zuerst war es ihr sichtlich unwohl, doch mit gut zureden und vorsichtigem Absteigen, wurde Dunic immer ruhiger. Mir liefen das Felswasser und der Angstschweiss über Gesicht und Körper, doch war nur das sichere Unten- Ankommen wichtig. Als ich Dunic unten wieder auf ihre Beine stellte, war ich erleichtert und wahnsinnig stolz, wie sie das ge- meistert hat. Wir waren noch nie in einer solchen Situation und sie war von allen am „coolsten“!
Mit dieser Aktion hat sie sich auch gleich am ersten Tag in die Herzen der drei Begleiter geschlos- sen. Sie war nämlich während der ganzen Tour wie ein richtiger Hütehund immer um alle Teil- nehmer herum. Morgens ging sie von Schlafsack zu Schlafsack und begrüsste jeden freudig. In heiklen Situationen folgte sie dem Befehl „hinten laufen“ immer. Wenn ich sie bei den Kletterpar- tien hinauf- oder hinunter Heben musste, war sie immer sehr geduldig und zeigte nach Aussen keine Angst. Das lange Gehen, die Steigungen und Felsen, sowie die Schneepartien machten ihr regelrecht Freude. So nimmt man einen Hund sehr gerne mit!
